Von Schützen bis Fridays for Future
Zweite Bürgerbeteiligung zur Landesgartenschau 2026
Im Rahmen der Landesgartenschau soll der Rennbahnpark zu einem Bürgerpark entwickelt werden, der anschließend als Naherholungsgebiet Bestand haben wird. Zentral gelegen, stellt der Bürgerpark den Dreh- und Angelpunkt der Landesgartenschau 2026 dar. Eingeschlossen in die Planungen sind eine Kulturlandschaft nebst Promenade am Rhein, das Römerlager, der Bereich um das Obertor plus Stadt- und Rosengarten und der Innenstadtbereich. Dieser wird mit einer barrierefreien Freitreppe einen neuen Zugangsbereich zum Bürgerpark erhalten, der auch die Breite eines Schützenzuges berücksichtigt. Neben zahlreichen Grünflächen und kreativen gärtnerischen Gestaltungen ist im Bürgerpark auch eine Veranstaltungsfläche angedacht.
Der zukünftige Bürgerpark war jetzt auch Ort der zweiten Bürgerbeteiligung zur Bewerbung zur Ausrichtung der Landesgartenschau in Neuss. Hier kamen sowohl die Neusser Bürgerinnen und Bürger, als auch zahlreiche Vereine und Multiplikatoren zu Wort.
Infostand auf dem Hansefest
Auf dem Hansefest am 18. September 2021 war die Stadtverwaltung mit einem Informationsstand zur Bewerbung der Stadt um die Ausrichtung der Landesgartenschau 2026 vertreten.
Das Programm am Samstag sah aber auch zwei Rundgänge auf dem Gelände des Rennbahnparks vor. Begleitet von Bürgermeister Reine Breuer, konnten die Neusserinnen und Neusser direkt vor Ort von Landschaftsplaner Stephan Lenzen erfahren, welche Planungen die Stadt für die Ausrichtung der Landesgartenschau bereits hat.
Unterstützerverein für die Landesgartenschau
Bei einer anschließenden Informationsveranstaltung im „Strandgut“, gleich hinter der Wetthalle im Rennbahnpark, haben vor allem Multiplikatoren aus der Stadtgesellschaft, aber auch Teilnehmende aus den Rundgängen, ihre Ideen und Fragen zu den Planungen rund um die Bewerbung zur Landesgartenschau vorgetragen.
Landschaftsplaner Stephan Lenzen wies bei dieser Gelegenheit nochmals darauf hin, dass die gesammelten Bürgerideen aus beiden Bürgerbeteiligungen in die Machbarkeitsstudie zur Bewerbung um die Landesgartenschau einfließen werden. Dazu gehören selbstverständlich auch die Anregungen und Fragen der Multiplikatoren.
Schützenfest und Landesgartenschau
Mario Meyen beispielsweise wollte als Vizepräsident des Neusser Bürger- und Schützenvereins wissen, wie sich Schützenfest und Landesgartenschau werden in Einklang bringen lassen. Kommt es zu der Ausrichtung des Mega-Events wird das Neusser-Bürgerschützenfest 2026 genau in der Zeit der Landesgartenschau (Dauer von April bis September) stattfinden. Auch die Nutzung des Bürgerparks nach Beendigung der Landesgartenschau sei für die Schützen von Interesse. Lenzen und sein Team haben Luftaufnahmen vorheriger Schützenfeste ausgewertet, um den tatsächlichen Platzbedarf der Schützen auf dem Gelände zu ermitteln. Zudem rechnet Lenzen mit Synergieeffekten für Schützenfest und Landesgartenschau. Das Schützenfest ist fester Bestandteil der Planungen für die Machbarkeitsstudie zur Landesgartenschau und damit ein weiterer Pluspunkt für die Bewerbung. Die Einbindung dieses großen Stadtfestes zeigt schließlich, wie stark Stadt, Stadtgesellschaft und die Landesgartenschau miteinander verwoben sind. Zudem wird das zeitgleich stattfindende Schützenfest für zusätzliche Aufmerksamkeit sorgen. So zeigte sich Meyen auch sichtlich zufrieden mit der Tatsache, dass die Schützen in die Planungen einbezogen werden: „Es ist für alle wünschenswert, wenn diese Fläche erschlossen wird.“
Lokale Wirtschaft und Landwirte
Auch der Vertreter der IHK Niederrhein, Jürgen Steinmetz, findet die Bewerbung um die Ausrichtung der Landesgartenschau „eine gute Idee“ und richtet seinen Blick dabei nicht nur auf den Einzelhandel, der von den zu erwartenden Besucherströmen profitieren wird. Er bezieht dabei auch explizit die Ernährungswirtschaft mit in seine Betrachtungen ein, die sich hier wird vor- und darstellen können. Letzteres spricht selbstverständlich auch aus Sicht von Wolfgang Wappenschmidt, dem Vertreter der Landwirtschaft im Rhein-Kreis Neuss und Mönchengladbach in der Funktion des Kreislandwirts und des Vorsitzenden der Kreisbauernschaft, für die Ausrichtung der Landesgartenschau in Neuss.
Sport- und Freizeitgestaltung
Auf die Kricket-Spieler aufmerksam machend, die nur unweit von der Veranstaltung, in mitten des Rennbahngeländes ihrem Spiel nachgingen, gab auch der Vorsitzende des Stadtsportverbandes, Meinolf Sprink, ein Plädoyer für die Landesgartenschau ab. „Man sieht ja, dass die Menschen auch heute schon „ihren“ Park zur Freizeitgestaltung nutzen“. Hier entsteht ein niederschwelliges Angebot, ohne irgendwelche Zwänge, für sportliche Aktivitäten und zur Freizeitgestaltung.
Ein Naturhaus
Nicht nur generelle Zustimmung zur Bewerbung und Ausrichtung der Landesgartenschau, sondern gleich ganz konkrete Ideen brachten die Vertreterinnen und Vertreter der Neuss Agenda 21 mit. Dort, wo heute noch die Stallungen stehen, könnte ein Naturhaus entstehen. Hier können nicht nur Kinder sehen und verstehen, wie beispielsweise der Weg „vom Korn zum Brot“ funktioniert. Das rund ein Drittel der Fläche des Rennbahnparks naturbelassen bleiben soll, freut auch „Fridays for Future“, die mit einer Reihe von Schülerinnen und Schülern an der Veranstaltung teilgenommen haben. Schließlich bildet der Rennbahnpark eine wichtige Luftschneise für die Innenstadt und ist mit seinem Baumbestand auch CO2-Kompensator in Mitten der Stadt.
Zur Ausrichtung der Landesgartenschau in Neuss soll ein Unterstützerverein gegründet werden. Die ersten Unterschriften dafür konnten bereits auf der Veranstaltung eingesammelt werden.
Wenn Sie selbst Interesse daran haben, am Unterstützerverein teilzunehmen, dann senden Sie uns gerne eine Email an repraesentation@stadt.neuss.de oder melden Sie sich telefonisch unter 02131 90-2023.
Sie konnten selbst nicht an den genannten Veranstaltungen teilnehmen, möchten sich aber dennoch mit einbringen? Dann senden Sie uns gerne eine E-Mail mit Ihren Ideen und Anregungen an laga@stadt.neuss.de.
(Stand: 20.09.2021, Bohn)