Tag der Plätze
Mit großer Resonanz fand am 21.08.1999 auf drei Plätzen in der City von Neuss der vom Forum Stadtentwicklung initiierte und gestaltete Tag der Plätze statt.
Einbezogen waren der Platz an der Alten Post, der Platz vor dem Haus der Jugend und der Drususplatz.
nachfolgend wird aus dem Faltblatt zur Thematik zitiert. Der Schwerpunkt in der Darstellung liegt dann auf dem Drususplatz und der Drususallee, da dieser Bereich intensiv und mit Bürgerbeteiligung weiter bearbeitet wurde.
Motivation
Erhaltenswertes sollte gerettet werden, um Neues zu gewinnen. Den Plätzen als Lebensräumen und lebendigen Stadtquartieren kommt hier eine besondere Rolle zu.
Gut gestaltete innerstädtische Plätze werden von den Menschen als Räume, nämlich als Architekturräume empfunden und bestimmen in ihrer abwechselnden Folge die Gestalt und den Erlebniswert einer Stadt als einer bedeutenden Form menschlicher Siedlungsgemeinschaft. Echte Plätze sind Ruheräume. Mit großen Straßen durchquerte Plätze sind keine Ruheräume, sondern "Verkehrsmaschinen". Echte Plätze sollten vom Verkehr nicht durchkreuzt werden.
Plätze als Ruheräume sollen der beschaulichen Erholung sowie den zwischenmenschlichen Kontakt in jeglicher Form dienen. Förderlich dafür ist ein behagliches Umfeld mit großen Bäumen, Grün ganz allgemein, möglichst genussvoll gesteigert durch Blumenbeete, Denkmäler, Brunnen, Kunstwerke.
Die Stadt Neuss verfügt über eine ganz große Zahl an Plätzen. Wie woanders auch, stehen manchmal Bunkereingänge darauf, wirken durch üppiges Gebüsch ungeordnet und ungepflegt, erscheinen allgemein verwahrlost durch herumliegenden Müll, Hundeexkremente, vielleicht sogar Fixerspritzen.
Der Drususplatz
Stellplätze Drususallee: | Anzahl |
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Stellplätze im Bestand | 205 |
Bestand nach Umgestaltung | 130 |
Ersatz an der Kaiser-Friedrich-Straße | 60 |
Ersatz an der Deutschen Straße | 15 |
Der Drususplatz kann als Beispiel dafür dienen, warum innerstädtische Grünanlage von den Bürgern nicht im gewünschten Umfang angenommen werden. Die Bepflanzung ist dicht und löst z.B. bei Frauen und älteren Menschen Ängste aus. Hinzu kommt, dass der Platz umgeben ist von Verkehrsflächen der Straße Drususallee. Im Gründerzeitviertel fügt sich die Platzsituation in den vorhandenen Gebäudebestand harmonisch ein. Die Allee der Drususallee liegt in der Straßenmitte und teilt den Verkehr als Einbahnrichtung. Die Mittelachse der Allee dient dem Flanieren und verband den Stadtgarten mit der Innenstadt. Heute dient der Alleebereich als Parkplatz.
Mit diesem Platz hat sich das Forum ganz besonders beschäftigt. Mit der Veranstaltung am Tag der Plätze wurden Bürgerwünsche gesammelt, der für den Durchgangsverkehr gesperrte Platz konnte ungehindert für Begehungen, Begegnungen, Spiel und Musik genutzt werden.
Grünflächenbilanz Drususallee: | m2 |
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Summe | +935 |
vorhandene Grünflächen | 1.835 |
Bestand nach Umgestaltungsplan | 2.770 |
Über einige Monate hinweg haben sich das Forum und Anwohner in einer Arbeitsgruppe intensiv mit dem Platz und der Drususallee beschäftigt. Die Vorschläge lagen öffentlich im am Drususplatz gelegenen Eine-Welt-Café aus, waren in Faltblättern im Umkreis als Hauswurfsendung verteilt worden und wurden durch Treffs dort intensiv diskutiert. Zu zwei Bürgergesprächen (25.11.1999 und 29.3.2000) hat das Forum Anwohner, Vertreter der Stadtverwaltung und Politiker eingeladen und das Konzept diskutiert. Im wesentlichen ging es um die Verkehrsmengen hier, die Stellplätze, Sicherheitsanforderungen für die Querung der Straßen, um überhaupt den Platz zu erreichen. Die Verkehrsflächen sollten zugunsten von Platz- und Grünflächen reduziert werden, die Allee ihren historischen Charakter als Flaniermeile zwischen dem Hamtorplatz und dem Stadtgarten am Nordkanal durch herausnehmen der Parkplätze wiedererlangen.
Ein Grundsatzpapier wurde erstellt und dem Bürgermeister persönlich am 30.10.2000 übergeben. Die Prüfung der Vorschläge durch die Verwaltung wurde veranlasst. Im September 2001 soll das Forum im Planungsausschuss seine Ideen präsentieren.