Klimaaktive Kommune
Die Stadt Neuss wurde in der Kategorie „Klimaanpassung in der Kommune“ im Rahmen der 10. Kommunalen Klimakonferenz in Berlin als Gewinner ausgezeichnet und erhält 25.000 € Preisgeld
Seit 2009 loben das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit und das Deutschen Institut für Urbanistik jährlich den Wettbewerb "Klimaaktive Kommune" aus. Die Stadt Neuss bewarb sich in der Kategorie „Klimaanpassung in der Kommune“ und wurde am 22. Januar 2018 im Rahmen der 10. Kommunalen Klimakonferenz in Berlin als Gewinner ausgezeichnet und erhält 25.000 € Preisgeld.
Der bundesweite Wettbewerb „Klimaaktive Kommune“ richtet sich an Städte, Gemeinden und Landkreise, welche sich in drei verschiedenen Kategorien bewerben können. Die Kategorien umfassen „Kommunale Klimaprojekte durch Kooperation“, „Klimaanpassung in der Kommune“ und „Kommunale Klimaaktivitäten zum Mitmachen“. Die Bewerbung der Stadt Neuss war auf die zweite Kategorie „Klimaanpassung in der Kommune“ ausgerichtet und wurde am 22. Januar im Rahmen der 10. Kommunalen Klimakonferenz in Berlin als Gewinner ausgezeichnet. Der Flyer zum Wettbewerb „Klimaaktive Kommune 2017“ liefert Ihnen weiterführende Informationen.
Das Preisgeld von 25.000 € wird wieder in Projekte investiert, welche der Klimaanpassung dienen. Hierbei ist ein Förderprogramm für Dach- und Fassadenbegrünung vorgesehen, um die Maßnahmen auf privaten oder gewerblichen Gebäuden im Stadtgebiet Neuss voranzutreiben.
Unter dem Titel „Stadtentwicklung im Wandel – Klimaanpassung planen und umsetzen“ zeigt die Stadt Neuss in einer detaillierten Projektbeschreibung für den Wettbewerb „Klimaaktive Kommune“ auf, wie Stadtklima und Klimaanpassung in der städtischen Bauleit- und Grünplanung Berücksichtigung finden.
Durch den Klimawandel ist mit einer Zunahme von Extremwetterlagen (z.B. Hitze, Stürme, Starkregen- und Hochwasserereignissen) zu rechnen. Hinzu kommen die Wirkungen des Stadtklimas, welche besonders bei windschwachen, hochsommerlichen Hochdruckwetterlagen zu erhöhten Lufttemperaturen und Schadstoffkonzentrationen in Stadtgebieten führen. Im Rahmen von Klimaanpassungsstrategien gilt es, diese Entwicklungen zu berücksichtigen. Dabei ist vor allem die vorbeugende, städtebauliche Planung von großer Bedeutung, um eine zukunftsfähige, lebenswerte Stadt von morgen zu ermöglichen.
Die Stadt Neuss nahm sich dieser Problematik schon sehr früh an: Bereits vor 30 Jahren (1988) wurde damit begonnen, ein digitales Stadtklimakataster zu erstellen. Seitdem wurden zahlreiche Untersuchungen und Messungen durchgeführt, sodass immer wieder aktuelle Planungshinweise gegeben werden konnten.
Unter Berücksichtigung vieler Fachämter wurde u.a. eine Klimafunktionskarte sowie eine Planungshinweiskarte erstellt, die klare Prioritäten für die weitere Siedlungs-, Grünflächen-, Biotopsverbund- und Freiraumentwicklung setzen.
Das Klimaanpassungskonzept ist ein ergänzender, neuer Baustein des integrierten Klimaschutzkonzeptes der Stadt Neuss. Während sich der klassische Klimaschutz die Energieeinsparung, die Förderung regenerativer und emissionsarmer Energieträger sowie die Verbesserung der kommunalen CO2-Bilanz zum Ziel setzt, knüpft die Klimaanpassung an die Stadtklimatologie an. Während die Berücksichtigung stadtklimatischer Belange bei Planung und Vorhabenzulassung in Neuss schon lange gängige Praxis ist, wurden die Folgen des Klimawandels auf der kommunalen Ebene im Rahmen des Projektes mit Hilfe von Modellrechnungen und Messprogrammen in Form eines Szenarios bis 2060 systematisch aufgearbeitet, um daraus für Neuss Klimawandel-Anpassungsmaßnahmen zu generieren. Dazu gehören auch die noch laufenden Fördervorhaben „Aktivierung der Bodenkühlleistung für stadtklimatische Konzepte zur Klimaanpassung am Beispiel der Stadt Neuss“ und die erfolgreiche Teilnahme am „Modellvorhaben EEA-plus-Klimaanpassungsmaßnahmen für Kommunen“.
Weitere Informationen zum Projekt finden Sie auf der Homepage der Nationalen Klimaschutz Initiative: www.klimaschutz.de/wettbewerb2017