Schulung zum Thema "Barrierefreiheit"
Mit der Aktion Neuss barrierefrei hat sich Neuss auf den Weg zu einer barrierefreie(re)n Stadt gemacht. Im Rahmen einer Fortbildungsveranstaltung wurde den Auszubildenden der Stadt Neuss die Möglichkeit gegeben, sich mit diesem Thema auseinanderzusetzen. Neben der Vermittlung von theoretischem Grundlagenwissen wurde die Möglichkeit geboten, auch ganz praktische Erfahrungen zu sammeln...
Jung sind/waren wir alle und alt möchten wir alle grundsätzlich gerne werden. Aber was bedeutet es, alt zu sein? Welche körperlichen Einschränkungen werden uns ggf. beeinträchtigen? Wie schaffe ich es, trotzdem möglichst eigenständig und selbstbestimmt leben zu können? Dies sind Fragen, mit denen sich jeder Mensch früher oder später auseinandersetzt und die Menschen mit einer Behinderung oft ihr gesamtes Leben hindurch begleitet.
Barrierefreiheit ist in diesem Zusammenhang eine zwingende Grundvoraussetzung für ein inklusives Zusammenleben aller Menschen. Und sind wir erst einmal darauf angewiesen, dann zeigt sich, wie praktikabel oft gut gemeinte Lösungen jeweils wirklich sind.
Mit Hilfe verschiedenster Simulationen wurden eingeschränktes Seh- oder Hörvermögen, reduzierte Beweglichkeit und mit Hilfe eines „Age-Explorers“ multiple Einschränkungen für die Teilnehmer/innen ganz praktisch am eigenen Leib erleb- und erfahrbar.
Und plötzlich kehrt sich die alltägliche Situation um: Die Menschen ohne Behinderung sind auf die Unterstützung der Menschen mit Behinderung angewiesen. Das gegenseitige Verständnis wächst. Routiniert werden von den Menschen mit Behinderung die Nutzung technischer Hilfsmittel vorgeführt, erklärt und vielfältige Tipps gegeben.
So wird nicht nur die Möglichkeit eröffnet, sich in die Lage von Menschen mit Behinderung zu versetzten, sondern alle stehen in einem ganz selbstverständlichen und ungezwungenen Dialog miteinander. Dies ist für die Stadt Neuss, die viele verschiedene Dienstleistungen für ihre Einwohner erbringt sehr wichtig.
Schnell waren trotz der schwierigen und grundsätzlich eher belastenden Thematik alle Teilnehmer/innen mit großer Freude und viel Engagement im Einsatz und auch die Resonanz auf die Veranstaltung war durchgehend ausgesprochen positiv.
Abschließend ist es nicht übertrieben festzustellen, dass sich für alle Teilnehmer/innen der Blick auf ihre Umwelt und der Umgang mit Menschen mit einer Behinderung nachhaltig verändert haben, auch für diejenigen, die selbst von der einen oder anderen Behinderung betroffen sind.