Neuss macht den Thermostat-Check
Innerhalb von Minuten können viele Neusser Bürgerinnen und Bürger beim Heizen in die Komfortklasse aufsteigen.
Mit wenigen Handgriffen, ganz ohne Dreck oder austretendes Heizungswasser. Denn sowohl Haus- und Wohnungseigentümer als auch die rund 43.000 Neusser Mieterhaushalte können von Hand bediente Thermostate selbst gegen programmierbare Modelle austauschen. Wie leicht das geht, haben Energieberater Herribert Rubarth von der Verbraucherzentrale NRW und Armin Krüger von der Stadt Neuss am Donnerstag im Rahmen der Aktion „NRW macht den Thermostat-Check“ erklärt. Beide betonten gleichzeitig: „Gut und sparsam heizen lässt sich auch mit herkömmlichen Thermostaten. Entscheidend ist die richtige Einstellung.“
Was genau wird aber eigentlich eingestellt? „Die Zahl auf einem Standard-Thermostat gibt nicht an, wie heiß der Heizkörper wird, sondern wie warm der Raum werden soll“, erklärte Energie-Fachmann Rubarth. Das sei vielen nicht klar. „Stufe drei einzustellen, hat den gleichen Effekt, wie 20 Grad in ein programmierbares Modell einzugeben: 20 Grad werden erreicht, aber nicht überschritten.“ Das Ganze auf Stufe fünf beschleunigen zu wollen, ende nur mit einem zu heißen Raum und Energieverschwendung.
Energie sparen können Verbraucher hingegen, indem sie nachts und bei Abwesenheit die Temperatur absenken. Jedes Grad weniger verringert den Energieverbrauch um rund sechs Prozent. Kühler als 16 Grad sollte es jedoch nicht werden, sonst droht Schimmel warnt Energiemanager Krüger. „Wer beim Aufstehen alle Thermostate hochdreht und vor der Arbeit wieder herunter, beim Heimkommen wieder rauf und nachts wieder runter, der macht alles richtig – ist aber auch ganz gut beschäftigt“, sagte Rubarth. Für alle, denen das zu sportlich ist, seien deshalb programmierbare Thermostate eine gute Idee. In sie stellen die Nutzer vorab ein, wann es wie warm sein soll. Die flexibelste Möglichkeit zur Raumtemperaturkontrolle sind vernetzte Thermostate im Smart Home, die auch von unterwegs gesteuert werden können.
„Welches System am sinnvollsten ist, hängt vom Alltag im jeweiligen Haushalt ab. Wer zu regelmäßigen Zeiten unterwegs ist, fährt mit programmierbaren Thermostaten gut. Wer eher spontan kommt und geht, ist oft mit Smart-Home-Lösungen besser bedient“, sagte Krüger. Er empfiehlt allen Neussern den Thermostat-Check unter: www.verbraucherzentrale.nrw/thermostat.
Der zeigt, was individuell zur Situation passt und gibt Spartipps. Auf der Webseite gibt es zudem eine Video-Anleitung für den Thermostataustausch und Ratschläge für die Auswahl eines Modells.
Unterstützt wird der Thermostat-Check der Verbraucherzentrale durch die Stadt Neuss. „Gerade Mieter sollten sich mit den Möglichkeiten ihrer Thermostate vertraut machen und auch über einen Austausch nachdenken“, empfiehlt Energie- und Klimaschutzmanager Armin Krüger. Die Energiesparhelfer am Heizkörper seien schließlich, zusammen mit dem richtigen Lüften, ihre wichtigsten Stellschrauben für die Heizkosten. Mieter, die sich zum Austausch entschließen, müssen allerdings die ursprünglichen Thermostate aufbewahren. Denn beim Auszug kann der Vermieter fordern, dass sie wieder angebracht werden.
Bei allen Fragen rund um das Thermostat und die Heizungsregelung helfen die Energie-Experten der Verbraucherzentrale NRW weiter – in der Beratungsstelle vor Ort oder auch in den eigenen vier Wänden. Termine gibt es unter 02131/ 76200 00, unter 0211 / 33 996 555 und unter www.verbraucherzentrale.nrw/energieberatung.
Termine für Energieberatungen in der Neusser Beratungsstelle können ab Januar nach dem Umzug an den Meererhof 1 vereinbart werden. Weitere Beratungsangebote werden bis dahin in Räumen der Stadtverwaltung an der Oberstraße 108 bereitgehalten. Öffnungszeiten: Montag von 08:00 -13:00, Mittwoch von 11:00 -15:00 und Donnerstag von 14:00 -17:00